Seit Monaten hab ich mich auf dieses Konzert von Alt-J gefreut und war auch etwas missgestimmt, dass es nicht wie geplant im Gloria, sondern im E-Werk stattfinden sollte. Egal, nun war ja der Abend des 22.2.2013 endlich da und bis dahin habe ich das Album rauf und runter gehört.
Auf die Vorband „Stealing Sheep“ konnte ich mich leider gar nicht groß konzentrieren, da ich mich so sehr auf Alt-J gefreut hatte. Drei Frauen, die unglaublich gut aussahen und dahinplätschernd musizierten und sangen. Memo an mich: noch mal in Ruhe anhören. Mitgenommen haben sie mich auf jeden Fall an dem Abend nicht.
Bezaubernde Tonkunst live
Dann ging es endlich los: Ich war darauf gefasst, dass es höchstwahrscheinlich nicht so hervorragend klingen wird, wie auf dem Album. Aber nach den ersten Klängen, die alle live eingespielt wurden – ohne hörbare Samples – und dem ersten Einsetzen der Stimme des Sängers Joe Newman, war ich eingehüllt in diese bezaubernden Stimmung. Ganz anders habe ich mir vorab die Jungs vorgestellt, denen ich gelauscht habe, aber ich hab sie gleich bedingungslos gemocht. Alle Songs aus ihrem Album „An Awesome Wave“ waren dabei, sowie zwei neue, die auch eingängig waren, aber irgendwie auch etwas schlicht, sie hatten für mich beim ersten Mal hören nicht das gewisse etwas.
Meine Favoriten „Estocada“, „Dissolve me“, „Something Good“ und „Breezeblocks“ – ach, eigentlich sind alle toll – waren ausnahmslos perfekt performt, es klang genau so, wie es sollte. Die Klingeln, Rasseln und Kastagnetten kamen allesamt im richtigen Moment und beeindruckten. Die passende stimmungsvolle Lightshow dazu, bestand größtenteils aus fünf einer Art Satelittenschüsselen mit einem Leuchter in der Mitte, die an der Rückwand der Bühne befestigt waren. Ansonsten erschienen die Jungs unaufgeregt und locker, keine großen Zwischenansagen, am Ende eine kurze Vorstellung und einen sympathischen Versprecher des Keyboarders Gus Unger-Hamilton, konzentriert auf die Musik. Nach einer Zugabe, aus zwei Songs bestehend, warfen sie noch etwas ins Publikum – wahrscheinlich ihr Gitarren-Plektrum, aber dafür war es eigentlich zu klein, und warum sollte der Keyboarder ein Plektrum ins Publikum werfen? – und verschwanden wieder von der Bühne. Gelöst kamen sie mir vor, froh, dass der Auftritt gelungen ist und nun vorbei ist.
Fazit Alt-J-Konzert im E-Werk
Rundum für meinen Geschmack ein sehr schönes Konzert. Die Songs, die zum Mittanzen einladen, haben einen zwar gepackt, aber insgesamt war das Publikum eher etwas zurückhaltender. Vielleicht auch einfach mehr in der Stimmung zu horchen und zu genießen. Gucken kann man im E-Werk an einigen Stellen ganz gut, auch wenn es nicht überall gut klingt. Ich hatte so eine Stelle gefunden – dachte ich – auf der linken Seite nähe der Theke, da wo die Treppe nach oben geht, mit schrägem Blick auf die Bühne. Doch vor uns stand der einzige Zwei-Meter-Mann auf diesem ganzen Konzert, der sich augenscheinlich nicht amüsierte. Er trug eine weiße gefütterte Weste. Diese Weste hat sich in mein Blickfeld auf die Bühne gebrannt. Der einzige Wehmutstropfen. Ach… und ich hab meine schwarze Wollmütze verloren, direkt am Eingang, schon vor Beginn des Konzerts. Dafür hab ich mir aber das schicke Band-T-Shirt gekauft.
Wissenswertes zu Alt-J
Soundcloud erklärt den Namen Alt-J: alt-J (∆)’s name takes a little explaining. Pronounced “alt-J”, the delta sign is created when you hold down the alt key on your computer keyboard and punch ‘J’…
Website von Alt-J
Alt-J bei lastfm
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